Über Helga Velroyen

Anfang 40, verheiratet und wohnt mit Mann, zwei Katzen und Schlange in München, Deutschland. Schwerhörig und seit 2008 Hörgeräteträgerin. Software-Entwicklerin bei Google.

Doofe Ohren mit neuem Look

“Huch, das sieht ja auf einmal anders aus”, werdet ihr in den letzten Wochen gedacht haben, wenn mal wieder hier vorbeigeschaut habt. Doofe Ohren erstrahlt im neuen Look.

Was als Corona-Projekt an einem Nachmittag Mitte 2020 entstanden ist, hat sich seither gut gemacht. Von Anfang an waren mir die Inhalte das Wichtigste, daher war das erste Layout der Website mehr oder weniger amateurhaft zusammengestrickt.

Nun sind aber mehr als drei Jahre vergangen und das Projekt erfreut sich vieler Leser und damit einer kleinen Fangemeinde. Damit war die Zeit gekommen, auch das Aussehen der Website aufzufrischen.

Ich präsentiere euch mit Stolz das neue Design. Hierbei hatte ich professionelle Hilfe vom Design Studio Nea, dem ich nochmal ganz herzlich für die Zusammenarbeit danken möchte.

So, und nun seid ihr dran, liebe Leser:innen. Schaut euch um, lasst euch von den Farben und Formen berauschen und schreibt in die Kommentare, wie es euch gefällt.

Rebranding von Hörgeräten

Was nützt Rebranding uns Kunden?

Der Begriff “Brand” kommt aus dem Marketing und heißt auf Deutsch “Marke”, also die Identität eines Produktes auf dem Markt (Name, Logo, Aussehen der Verpackung). “Rebranding” bedeutet, dass man einem Produkt, welches unter einer bestimmten Marke bekannt ist, eine neue Marke gibt und es dann unter dieser verkauft. Dieses Vorgehen ist nichts Neues in der Wirtschaft. In der Hörgeräte-Branche ist diese Praxis noch nicht so üblich, aber immer mehr im Kommen. Warum machen Firmen das und was nützt uns Kunden von Hörgeräten das?

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Die Hörgeräte-Vertriebsmaschine Audibene

Ich beobachte aufmerksam, was die Hörgeräte-Industrie so treibt. Seit einiger Zeit hat die Firma Audibene mein Interesse geweckt. Audibene ist ein Internetportal, das sich auf den Vertrieb von Hörgeräte spezialisiert hat. Ich habe mich ihnen als potentielle Kundin vorgestellt. Lest hier meinen Erfahrungsbericht mit einer anschließenden Bewertung meiner Erfahrungen.

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Mein Workshop über Smartphones und Hörgeräte

Ein kleiner Hinweis in eigener Sache: Am Samstag, den 23. September 2023 werde ich einen Workshop geben zum Thema Smartphones und Hörgeräte. Das ist mein Beitrag zum Fachtag Digitale Medien & Ältere Menschen, den das evangelische Bildungswerk München veranstaltet.

An diesem Fachtag geht es darum Menschen weiter zu bilden, die wiederum Veranstaltungen für ältere Menschen anbieten. Das können zum Beispiel Smartphone-Sprechstunden oder Tablet-Kurse sein. Mein Workshop zielt darauf, dass solche Menschen dann auch noch das notwendige Wissen über Hörgeräte bekommen, so dass sie die Zielgruppe der älteren Menschen bezüglich Smartphones und Hörgeräten besser beraten kann.

Solltest du selbst Hörgeräteträger:in sein und weniger mit Veranstaltungen für Senioren zu tun haben, so bist du natürlich trotzdem willkommen. Das Format des Workshops erwartet allerdings eine gewisse Vorkenntnis von Smartphones und Tablets im Allgemeinen. Also wenn es da noch hapert, so solltest du vielleicht erst mal einen generellen Smartphone- und Tabletkurs besuchen. Solltest du mit deinem Smartphone oder Tablet schon umgehen können, und bist neugierig, wie die digitale Welt dir als schwerhöriger Mensch noch nützlich sein könnte, dann könnte dieser Workshop was für dich sein.

Alle Informationen um den Fachtag, der natürlich noch viele andere interessante Workshops und Vorträge enthält, findest du auf der Seite des evangelischen Bildungswerkes München: Fachtag Digitale Medien & Ältere Menschen. Dort kannst du dich auch anmelden.

Hinweis: Viele der Veranstaltungen auf dem Fachtag sind hybrid, also dort kann man sich auch von Zuhause online einwählen. An meinem Workshop kannst du allerdings aus logistischen Gründen nicht online teilnehmen, sondern nur vor Ort.

Ich freue mich, den ein oder anderen von euch dort vielleicht zu sehen.

Akustiker und die Ringschleife

Die Ringschleife ist eine Technologie, mit der du das Audiosignal einer Veranstaltung direkt auf deine Hörgeräte übertragen kannst. Ich hatte bisher immer den Eindruck, dass diese Möglichkeit von Akustikern etwas stiefmütterlich behandelt wird. Neulich las ich einen Forumsbeitrag dazu, welcher sehr klar machte, warum das so ist.

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Über die Notwendigkeit, immer besser organisiert zu sein

Als ich mit Ende Zwanzig schwerhörig wurde, witzelten meine Freunde, ob mein schwindendes Gehör denn nun von anderen Sinnesorganen kompensiert würde. Sie stellten sich das vor wie bei manchen Blinden, die unfassbar gut hören oder tasten können. 

Leider stellte sich nichts davon ein. Weder kann ich besonders gut riechen, schmecken oder tasten und ich bin noch genauso kurzsichtig wie damals. Wenn überhaupt, denke ich, dass das am ehesten passiert, wenn man den einen Sinn, den man verliert, sehr früh in seiner Kindheit verliert. Mit Ende Zwanzig war ich da schon etwas spät dran.

Mein mangelndes Gehör gleiche ich allerdings mit einer anderen Fähigkeit aus: Organisationstalent. Seit ich schwerhörig bin, muss ich immer besser organisiert sein als alle anderen. 

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Raum für Ohren

Dieser Artikel erschien ursprünglich im Bulletin #69 des Organs von «Hindernisfreie Architektur – die Schweizer Fachstelle» unter gleichnamigem Titel.

Man sagt: “Es gibt keine zweite Chance für einen ersten Eindruck.” Der erste Eindruck ist entscheidend dafür, wie sich eine Beziehung oder Zusammenarbeit entwickelt. Ist man einander sympathisch, so beginnt das Miteinander mit Leichtigkeit. War das erste Treffen seltsam, so wird die weitere Zusammenarbeit mühsamer.

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Sprachnachrichten, die Nemesis der Schwerhörigen

Wie du deine Nachrichten für Schwerhörige zugänglich gestalten kannst

Technologischer Fortschritt ist für uns schwerhörige Menschen oder auch Menschen mit Behinderungen im allgemeinen meistens wünschenswert. Viele Behinderungen durch die Gesellschaft werden verringert, indem sich die Technologie weiter entwickelt. Als Beispiele fallen mir hier ein: Fortschritte in der Medizintechnik, Protesentechnik, maschinell generierte Untertitel, und auch die Entwicklung von Hörgeräten und Cochlea Implantaten. Auch wenn die Entwicklung nicht direkt mit Behinderungen zu tun hat, so sind auch allgemeine Entwicklungen wie das Internet oder das Mobiltelefon für viele von uns ein Gewinn in unserem Leben.

Gelegentlich werden allerdings Sachen entwickelt und von unseren Mitmenschen vermehrt genutzt, die für uns Schwerhörige einen Rückschritt bedeuten. Mein Lieblingsbeispiel hier ist die Sprachnachricht. Sprachnachrichten sind Audioschnipsel, die der oder die Sendende mit seinem oder ihrem Mobiltelefon aufgenommen hat und dann über einen Kurznachrichtendienst wie Whatsapp versendet. Warum ist das ein Problem für Schwerhörige?

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Manchmal wäre ich lieber gehörlos

Es gibt Tage, da habe ich meine Schwerhörigkeit satt. Dann möchte ich anders sein. Es mag euch jetzt überraschen, aber mit „anders“ meine ich dann nicht „hörend“. Manchmal wäre ich gerne das Gegenteil. Komplett gehörlos. Nix hören. Niente. Nada. Stille. Und warum? Weil ich es satt habe, zu diskutieren.

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Künstliche Intelligenz in Hörgeräten

Wie smart sind Hörgeräte wirklich?

Seit Herbst 2021 schreibe ich als freie Autorin für die Audio Infos. Dieser Artikel ist ursprünglich in der Audio Infos Ausgabe Dezember 2022 erschienen. Audio Infos ist die Fachzeitschrift für Akustiker*innen, https://www.audio-infos.de/.

Als ich im Oktober über die EUHA schlenderte, wurde ich an meine Studienzeit erinnert. Ich habe Informatik studiert und hier unter anderem die künstliche Intelligenz (KI). Dieses Schlagwort las ich auf vielen Marketingmaterialien der Aussteller. Nahezu jeder Hersteller sprach von KI und Hörsystemen, die “lernen” oder “smart” sind.

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