Wie testet man Hörgeräte richtig?

In Wie man Hörgeräte bekommt, habe ich das Prozedere beschrieben wie du eigentlich zu deinen Hörgeräten kommst. Eine Tätigkeit die dabei mehrfach vorkommt, ist das testen von Hörgeräten. Heute beschreibe ich, auf welche Dinge du hierbei achten solltest um eine möglichst gut informierte Entscheidung zu treffen.

Auf deiner Reise zu deinem neuen Hörgerät, musst du an mehreren Stellen Hörgeräte testen. In der Auswahlphase (Schritt 4 in Wie man Hörgeräte bekommt), wo du verschiedene Geräte (möglicherweise) verschiedener Hersteller testest und in Schritt 6, der Feinanpassungsphase, wo du das Hörgerät was du (hoffentlich) kaufen wirst mehrfach mit immer wieder verbesserten Einstellungen testest. In beiden Fällen hast du jeweils 1-2 Wochen Zeit zum testen. Ich rate dir dringend, diese Zeit gut zu nutzen und hoffe, dass dir folgende Tips helfen.

Alle Hörsituationen testen

Während einer Testwoche solltest du versuchen, möglichst viele verschiedene akustische Situationen zu testen. Darunter besonders die, die bisher schwierig für dich waren (sowohl mit als auch ohne Hörgerät). Auf meiner Liste stehen hier:

Gespräch in ruhiger Umgebung. Halte ein Gespräch mit einer und mit mehreren Personen in einer ruhigen Umgebung ab, zum Beispiel mit deinem/r Partner:in in eurer Wohnung bei geschlossenem Fenster und ohne das Radio im Hintergrund dudeln zu haben. Das sollte für die meisten Hörgeräte keine Herausforderung sein. Wobei sobald mehr als eine Person redet, kann es schon wieder schwierig werden.

  • Gespräch in lauter Umgebung. Hier meine ich zum Beispiel einen Restaurantbesuch mit Freunden. Um deine Freunde zu verstehen, müssen deine Hörgeräte die Stimmen deiner Freunde im Vordergrund von den Stimmen der anderen im Hintergrund unterscheiden. Das ist die Königsdisziplin der Hörgerätekunst und selbst mit guten und gut eingestellten Hörgeräten schwierig. Hier macht uns der Cocktailparty-Effekt zu schaffen.
  • Hintergrundgeräusche die keine Sprache sind. Neben der Cocktail-Party Situation, wo die Hintergrundgeräusche vor allem menschliche Stimmen sind, teste ich immer noch gerne Situationen wo es zwar auch Hintergrundgeräusche gibt, aber diese (normalerweise) besser herauszufiltern sind, weil sie sich von menschlicher Sprache unterscheiden. Beispiele hierfür sind ein Gespräch mit einem Bekannten neben einer verkehrsreichen Straße oder mit einem Kollegen in einem Besprechungsraum mit einer nervig lauten Klimaanlage.
  • Gespräche von der Seite. Da Hörgeräte oft (und meistens zurecht) erstmal nach vorne fokussieren, sind manchmal Gespräche schwierig wo sich dein Gesprächspartner seitlich von dir befindet. Das ist zum Beispiel der Fall beim Autofahren (Bonus: Fahrgeräusche im Hintergrund) oder wenn man gemeinsam nebeneinander spazieren geht.
  • Veranstaltungen. Es gibt Situationen wo sich der Sprecher den du hören möchtest, nicht direkt im „Radius“ deine Hörgerätes befindet. Das ist zum Beispiel der Fall bei einem Vortrag oder einem Theaterstück, wo die Sprecher auf einer Bühne stehen, die mehrere Meter von dir entfernt ist.
  • Echo und Hall. Besonders schwierig finde ich Situation, wo viel Echo oder Hall passiert, zum Beispiel in Räumen mit wenig Möbeln oder soundabsorbierendem Material wie Teppiche oder Vorhänge und/oder mit hohen Decken. Um zu schauen wie gut die Hörgeräte hier sind, teste ich immer mal Gespräche in halligen Treppenhäusern oder Kirchen.

Verschiedene Sprecher testen

Neben den verschiedenen Situationen solltest du auch versuchen, verschiedene Sprecher zu testen.

  • Menschen die du kennst. Als allererstes solltest du damit anfangen zu schauen wie gut du deine liebsten Menschen in deiner Umgebung verstehst. Diese hast du ja hoffentlich sehr viel um dich herum, und daher ist das sehr wichtig.
  • Menschen mit schwierigen Stimmlagen. Je nach dem was du für einen Hörverlust hast, können unterschiedliche Stimmlagen besser oder schlechter zu hören sein. Wenn du zum Beispiel einen Hochtonverlust hast (sehr häufig bei Altersschwerhörigkeit), dann wirst du hohe Stimmen schlechter verstehen. Hier muss dein Hörgerät also mehr „arbeiten“ als bei tiefen Stimmen. Daher solltest du insbesondere testen wie gut du Leute in hohen Stimmlagen verstehst. Spiele also mal wieder eine Runde Fußball mit deinem kleinen Neffen oder halte ein Pläuschchen mit der Nachbarin mit der piepsigen Stimme.
  • Verschiedene Sprachen. Wenn unser Gehör nachlässt, hilft unser Gehirn dabei die „Lücken“ zu schließen. Wenn wir in unserer Muttersprache sprechen, dann ist unser Gehirn meistens viel fitter als in einer Fremdsprache. So kann es sein, dass du in deiner Muttersprache gar nicht merkst, was dein Gehirn da alles tut um auszuhelfen. Wenn du deine Hörgeräte dann mal in einem Gespräch in einer Fremdsprache testest, wird das Gehirn weniger tun können und du merkst besser, wo es beim Hörgerät noch hakt. Das ist natürlich nur relevant, wenn du überhaupt eine Fremdsprache sprichst und regelmäßig in Situationen bist, wo du Menschen in dieser Sprache verstehen musst, zum Beispiel wenn du in einer internationalen Firma arbeitest.
  • Menschen mit leisen Stimmen. Es gibt Menschen, die einfach immer ein paar Dezibel leiser sprachen als der Durchschnitt. Hier können Hörgeräte oft keine Wunder vollbringen, denn sie können nur das verstärken, was auch bei ihren Mikrophonen ankommt. Allerdings empfehle ich dir trotzdem, in einer Hörgeräte-Testphase mal mit so einer Person zu sprechen, denn wenn das besser geht als ohne das Gerät, ist es schon ein Gewinn.

Teste die Stromversorgung

Immer mehr Hörgerätehersteller bieten wiederaufladbare Hörgeräte mit Akkus an. Ich persönlich finde ja, daß diese noch nicht weit genug sind (siehe Warum wiederaufladbare Hörgeräte (noch?) nicht das Wahre sind). Allerdings finde ich finde es trotzdem nicht verkehrt, immer wieder Geräte mit Akkus zu testen. Hier ein paar Tips:

  • Herstellerangabe der Akkulaufzeit. Beobachte ob die Akkulaufzeit, die vom Hersteller angegeben ist, einigermaßen hinkommt. Wenn die schon direkt am Anfang nicht hält was sie verspricht, ist der Akku vielleicht defekt.
  • Akkulaufzeit mit Streaming. Beobachte insbesondere die Akkulaufzeit, wenn du viele Verbindungsmöglichkeiten mit den Hörgeräten benutzt. Besonders stromfressend ist hier das Bluetooth-Protokoll. Die Hersteller von Akku-Hörgeräten geben die Akkulaufzeit gerne nur mit minimaler Bluetooth-Nutzung an. Mit diversen Experimenten habe ich aber festgestellt, dass man pro Stunde Bluetooth-Streaming zwei Stunden von der angegebenen Akkulaufzeit abziehen muss Das heißt, wenn der Hersteller 24 Stunden Akkulaufzeit verspricht, und du 6 davon mit Bluetooth-Verbindung zu deinem Laptop in Videokonferenzen sitzt, dann wird aus einem 24-Stunden Tag auf einmal nur ein 16-Stunden Tag und das kann je nach Lebensstil schon ein wenig kurz sein. Bedenke hier vor allem, dass selbst wenn deine normalen Tage kürzer als 16 Stunden sind, es vielleicht Ausnahmen gibt, in denen du ungern aufs Hören verzichten willst (sei es die Flugreise nach Übersee, oder das rauschende Hochzeitsfest deiner Tochter bis 4 Uhr morgens). Bedenke an dieser Stelle auch, dass die Akkulaufzeit bei einem neuen Akku gut ist, aber über 6 Jahre schlechter werden wird. Manche Hersteller bieten hier extra Garantien für Akkuaustausch, wenn er zu sehr nachlässt. Hier solltest du dich gegebenenfalls bei deinem Akustiker erkundigen.
  • Ladevorgang. Teste bei Akkus auch den Ladevorgang. Ist das Gerät so schnell aufgeladen wie der Hersteller verspricht? Gibt es einen Schnelllade-Modus, der auch wie angegeben funktioniert?
  • Mobile Ladestationen. Manche Hersteller bieten tragbare Ladestationen für unterwegs an. Wenn das für dich eine Option ist, so teste auch deren Herstellerangaben.

Physischen Sitz testen

Das wichtigste am Hörgerät ist natürlich ob du damit gut hören kannst, aber dazu gehört auch ob es das Gerät am Kopf gut sitzt. Keinem ist damit geholfen, wenn du es nach einer Stunde wieder ablegst, weil dir deine Ohren weh tun oder du es bei der ersten schwungvollen Bewegung verlierst. Daher hier meine Empfehlung zu testen wie gut deine Hörgeräte sitzen:

  • Tragekomfort. Schau ob die Geräte auch nach mehrstündigem Tragen nicht stören. Sie sollten nirgendwo drücken oder weh tun. Insbesondere angepasste Ohrstücke können schon einmal Druckstellen verursachen. Diese kann man aber beheben, daher solltest du auf so etwas achten um es deinem Akustiker sagen zu können, damit er hier nacharbeiten kann.
  • Physischer Sitz in ungewöhnlichen Situationen. Teste den physischen Sitz auch unter etwas ungewöhnlichen Bedingungen. Diese sind zum Beispiel: während du auf dem Sofa liegst und liest. Hier kann es sein, dass schon leichter Druck von dem Sofakissen auf das Ohr von hinten zu Irritationen im Ohrstück führen kann. Manchmal merkt man auch das erst nach einer Weile. Nimm dir für diesen Test also ein wenig Zeit zum Schmökern in einem guten Buch.
  • Verlustrisiko. Test wie leicht du sie verlierst. Gerade in Zeiten von Covid ist es wichtig geworden, dass sich die Hörgeräte nicht so einfach aus dem Ohr verabschieden. Teste das zum einen mit dem Anlegen und Abnehmen von Masken verschiedener Art. Zum anderen solltest du schauen wie leicht sie dir aus dem Ohr fallen, wenn du dich zum Beispiel beim Turnen nach vorne oder zur Seite beugst. Sollten sie allzu leicht herausfallen, so können hier andere Ohrstücke oder Schläuche/Kabel helfen.
  • Kopfbedeckungen. Die Hörgeräteindustrie verspricht uns dass wir mit unseren Hörgeräten so quasi alles tun können, insbesondere auch Sport oder im Winter spazieren zu gehen. Das heißt wiederum dass Hörgeräte auch unter Fahrrad- und Skihelme, sowie unter Wintermützen passen sollten ohne zu sehr zu drücken. Ich schreibe hier „zu sehr“, weil es natürlich etwas mehr drücken wird als ohne Helm und Mütze, aber es sollte anders rum auch nicht unerträglich sein die Hörgeräte beim Sport zu tragen, weil du das sonst irgendwann nicht mehr tun wirst.

Accessoires und Verbindungsmöglichkeiten

Hörgeräte können heutzutage nicht nur den Ton aus der Luft über die Mikrophone auf nehmen, sondern sie bieten auch verschiedene Möglichkeiten Ton aus technischen Quellen wie einem Mobiltelefon direkt in das Hörgerät zu streamen (siehe Verbindungsmöglichkeiten von Hörgeräten). Das geht manchmal direkt von Quelle zu Hörgerät, per Funk. Je nach Hersteller und Technologie sind aber sogenannte Accessoires, also extra Adapter nötig. Jeder Hersteller bietet hier mittlerweile einen ganzen Zoo an Geräten an – für verschiedene Anwendungen.

Wenn du Hörgeräte testest, solltest du auch gleiche die Accessoires testen, die für dich interssant sind. Hier ein paar Punkte die zu beachten sind:

  • Handhabung. Da es keine Standard Designs für Hörgeräte-Adapter gibt, baut hier jeder Hersteller anders. Probier aus, ob du mit den Geräten klar kommst, sie ans laufen kriegst und auch die Wartung funktioniert, z.B. das Aufladen oder austauschen von Verbrauchsmaterial. Prüfe ob sie angenehm zu tragen sind, z.B. ob die Schleife um den Hals nicht nervt und du lieber ein Gerät hättest was man sich nicht um den Hals hängen, sondern an die Kleidung anklippen muss.
  • Soundqualität. Ein Accessoire hilft nur, wenn es tatsächlich dein Hörerlebnis verbessert. Teste hier besonders Situationen mit Sprache, z.B. ein Telefonadapter mit einem Telefongespräch, einen Bluetooth Adapter mit einer Videokonferenz auf deinem Laptop, einem Fernsehadapter mit deinem Lieblingskrimi. Aber auch Musik will getestet werden (siehe weiter unten).
  • Kompatibilität. Wenn dir dein Akustiker ein Accessoire zum testen mitgibt, so würde ich davon ausgehen, dass der auch mit den Hörgeräten kompatibel ist. Aber es gibt ja auch eine andere Seite der Verbindung. Teste hier die Komptabilität mit allen Quellen die du so benutzt. Das heißt zum Beispiel: wenn du einen Fernsehadapter kaufst, teste ihn mit allen Fernsehgeräten die du besitzt. Kaufst du einen Bluetooth-Adapter, so teste ihn mit allen bluetooth-fähigen Geräten die du benutzt, zum Beispiel Mobiltelefonen, Laptops und Tablets. Besonders bei Mobiltelefonen gibt es sehr viele Hersteller und Modelle und die Hörgerätehersteller können unmöglich jedes Hörgerät mit jedem auf dem Markt befindlichen Mobiltelefon testen. Daher solltest du hier auf die Hersteller-Informationen zur Kompatibilität achten. Selbst wenn dein Telefon „zufällig“ mit einem Hörgerät oder Adapter funktioniert, kann das nach dem nächsten Update der Hörgeräte oder Adapter schon vorbei sein.
  • Stromversorgung. Ein Punkt, den ich selbst beim ersten Mal übersehen hatte, aber der auf Dauer sehr nerven kann ist auch bei den Accessoires zu testen wie lange der Akku hält und wie umständlich das Laden ist. Ich hatte mal einen Bluetooth-Adapter, der nur ein paar Stunden durchhielt. Das ist mir beim Kauf nicht aufgefallen, wohl aber dann als ich zum ersten mal einen ganzen Tag im Home-Office Besprechungen per Laptop hatte. Leider konnte man das Ding auch nicht gleichzeitig und laden, weshalb man immer Pausen machen musste, wenn der Akku mal wieder leer war.

Musik

Zwar sind Hörgeräte in den Augen unserer Krankenkassen in erste Linie dazu da um dein Sprachverstehen zu verbessern, aber Sprache ist nun einmal nicht alles in der (Hör-)Welt. Als Käufer von Hörgerätes hast du wahrscheinlich ein Interesse daran, dass auch Musik gut für dich klingt. Musik und Hörgeräte sind so eine Sache, über die ich in Warum Musikgenuss mit Hörgeräten eine Herausforderung ist schon ausführlich geschrieben habe. Wenn dir Musik wichtig ist, dann solltest du diese in deine Hörgerätetestphasen einbeziehen.

Am besten klingt Musik mit Hörgeräten wenn du ein extra Hörgeräte-Programm dafür einstellen lässt. In der groben Testphase am Anfang des Prozederes kann es sein, dass dein Akustiker hier nicht die Muße hat, das bei jedem Gerät einzustellen. Aber spätestens bei der Feinanpassung des Gerätes was du wahrscheinlich am Ende kaufen wirst, solltest du auf dieses Programm bestehen.

Ob mit oder ohne extra Programm, ich empfehle dir folgende Situationen zu testen:

  • Mittelklassige Lautsprecher. Hier meine ich die Lautsprecher deines Küchenradios oder auch deine Mobiltelefones. Diese sind meistens sowieso nicht besonders gut und daher wird dich das Musikerlebnis nicht beeindrucken, aber auch wenn man in der Küche nebenbei im Radio Musik hören möchte, sollte es sich nicht furchbar anhören.
  • Gute Quellen. Wenn dir Musik am Herzen liegt, hast du vermutlich eine gute Stereo-Anlage oder sonst ein Setup in dem du gerne Musik hörst. Das solltest du auf jeden Fall auch testen, ob das hier mit Hörgerät (mit extra Programm und ohne) auch schöner wird.
  • Konzerte. Die meisten Musikliebhaber gehen ja auch gerne mal auf Live-Konzerte. Das ist vielleicht nichts was man jede Woche macht (und damit leider auch nicht jedes Hörgerät damit testen kann), aber wenn es eine Gelegenheit gibt, so nimm deine Hörgeräte auch mit in die Oper, den Schrammel-Punk-Schuppen oder das Open Air Festival.
  • Verschiedene Musikrichtungen. Solltest du einen Musikgeschmack haben der mehrere Musikrichtungen abdeckt, so solltest du diese auch alle mal durchtesten. Manche Hörgeräte können erkennen, ob gerade Musik gespielt wird und gehen dann automatisch in den Musikmodus. Das funktioniert allerdings nicht immer. Was die Geräte als Musik definieren, könnte davon abweichen als wie du es definierst. Sei also nicht böse, wenn das Grunzen und Schreien deiner Lieblings-Death-Metal-Band nicht als Musik erkannt wird.
  • Musik über verbundene technische Geräte. Solltest du Hörgeräte testen, die mit Verbindungsmöglichkeiten zu technischen Geräten kommen, dann solltest du das auch unbedingt mit Musik testen. Hier meine zum Beispiel das Abspielen von Musik auf deinem Mobiltelefon welches per Bluetooth direkt in deine Hörgeräte gestreamt werden kann.

Fazit

Wenn du bis hier hin gelesen hast, dann denkst du dir jetzt vermutlich „Puh, das ist ja ganz schön viel worauf man achten muss, wie soll man das denn für jede Testphase in 1-2 Wochen schaffen?“. Da hast du vollkommen recht und es wird sicherlich schwierig wirklich alles zu testen.

Diese Liste ist vor allem eine Checkliste und du solltest dir die Punkte auswählen, die dir wichtig sind und vor allem nicht erst hinterher merken „Ach mist, das hätte ich mit dem anderen Gerät auch testen sollen“. Viele Situationen wirst du sowieso automatisch testen indem du eine normale Arbeits- und Lebenswoche durchläufst. Ob man es nun immer schafft einmal ins Restaurant und einmal ins Konzert zu gehen ist, ist vermutlich eher eine Herausforderung. Allerdings finden es deine Freunde vielleicht auch ganz lustig, wenn du sie über Wochen regelmäßig zum Essengehen animierst um die Störgeräuschunterdrückung deiner Geräte zu testen.

Hörgeräte auszuwählen ist nicht leicht. Nicht nur gibt es viel Auswahl an Geräten und Herstellern, sondern du legst dich auch gleich für 6 Jahre fest. Dazu kommt noch, dass du eventuell einen ganzen Batzen Geld für die Geräte aus eigener Tasche bezahlen wirst. Auch all diesen Gründen solltest du die Wahl deiner Geräte sehr gewissenhaft treffen. Dies kannst du vor allem wenn du dir die Zeit zum testen nimmst. Sie es als eine Investition in die nächsten 6 Jahre. Wenn du hier unachtsam bist, hast du am Ende vielleicht Geräte die den größten Teil dieser Zeit in der Schublade ihr Dasein fristen müssen. Deine Umwelt und auch du dir selbst es danken, wenn das bei dir nicht der Fall ist.

4 Gedanken zu „Wie testet man Hörgeräte richtig?

  1. Wow, was für eine tolle Liste! Aus meiner Sicht machen viele den Fehler, dass sie nicht genügend Situationen in Nebengeräuschen testen, da sie ja nicht viel weggehen. Jedoch sind für viele Menschen gerade die wichtigsten Situationen – Hochzeiten, Geburtstage, Weihnachten – alle mit Nebengeräuschen. Wäre schön, wenn alle die Liste durcharbeiten 🙂

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  4. Vielen Dank für diesen sehr informativen Beitrag. Mein Onkel benötigt ein neues Hörgerät und das soll natürlich zu seinen Bedürfnissen passen. Hoffentlich gelingt das Testen in den verschiedensten Alltagssituationen, da hier meist der Fokus liegt. Eine möglichst klare Geräuschkulisse zu schaffen, ist für ihn ein großer Aspekt bei der Auswahl.

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