Viel Forschung, wenig Umsetzung

Neulich wurde ich als Mensch mit Schwerhörigkeit von einem Startup gefragt, ob ich ihnen Feedback zu ihrem Produkt geben kann. Ihre Idee ist es, Untertitel zu erstellen, die nicht nur den gesprochenen Text, sondern auch Emotionen und Akzente visuell darstellen. Das versuchen sie durch Anpassung der Schriftart und -farbe. Wenn also jemand in einem Film wütend schreit, wird die Schriftart fett und rötlich. Wenn jemand zärtlich flüstert, wird sie graziler und hellblau. Es war ein sehr interessantes Gespräch mit den Entwicklern des Startups und ich hatte viel Spaß dabei, die mitgebrachte Beispiel-Software auszuprobieren. 

Auf dem Heimweg jedoch wurde mir klar, warum mich solche Initiativen immer etwas traurig machen. Ich sehe das Phänomen sowohl bei Startups in der Produktentwicklung, als auch in der Forschung. Nicht nur werden mir immer wieder tolle Produkte zum Ausprobieren angeboten, auch kann ich mittlerweile nicht mehr zählen, wie viele Fragebögen ich zum Thema Schwerhörigkeit schon beantwortet habe und wie viele Interviews ich zum Thema schon gegeben habe. Es wird im Bereich Schwerhörigkeit und Gehörlosigkeit viel geforscht und kreative Produkte entwickelt – aber es kommt selten etwas bei uns, den Menschen mit Schwerhörigkeit und Gehörlosigkeit, an. Warum eigentlich?

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Warum Untertitel trotz Hörgeräte?

Für Menschen die schwerhörig sind und mit Hörgeräten versorgt sind, ist es üblich dennoch oft Untertitel für Videos und Fernsehen zu nutzen. Unserer Umgebung mag das seltsam vorkommen, denn mit Hörgeräten sollte unser Hörproblem doch gelöst sein, oder? Warum wir dennoch gerne Untertitel benutzen, erkläre ich hier. Auch dies ist ein Artikel den man vielleicht auch seiner hörenden Umgebung teilen möchte.

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