FAQ

Frequently Asked Questions – Häufig gestellte Fragen

Findest du den Titel „Doofe Ohren“ nicht ein wenig negativ?

Auch wenn der Titel erstmal negativ klingt, ist es für mich eine Art mit meiner Behinderung umzugehen, gerade zu damit zu kokettieren. Leute reagieren auch etwas freundlicher, wenn man sagt „Kannst du bitte die Untertitel anmachen, ich hab doch doofe Ohren?“ Es beschreibt die Situation wahrheitsgemäß, wenn auch mit einem Schmunzeln.

Gerade im angelsächsischen Sprachraum gibt es die Tendenz Behinderungen schön zu reden und mit irgendwelchen Euphemismen wie „Superpowers“ zu beschreiben. Ich halte davon nicht viel, denn für mich ist eine Behinderung immer noch vor allem eines: meinen Alltag behindernd. Auch wenn ich mich mit meinen Ohren arrangiert habe und mittlerweile auch die positiven Aspekte sehen kann (und diese versuche in diesem Blog zu vermitteln), so würde ich doch sofort ja sagen, wenn eine gute Fee mir wieder volle Hörfähigkeit geben könnte.

Ein „Fun“ Fact am Rande: ethymologisch gesehen hat das deutsche Wort „doof“ tatsächlich die gleichen Wurzeln wie das englische Wort „deaf“, welches „gehörlos“ heißt. Der traurige Hintergrund hier ist, dass manche Menschen schwerhörige oder gehörlose Menschen für doof, also im Sinne von unintelligent, halten, weil sie ihrerseits nicht kapieren, dass der Grund warum dieser Mensch etwas nicht verstanden hat doch mehr mit Akustik als mit Intelligenz zu tun hat. Das war noch schlimmer zu Zeiten als es noch keine gute Versorgung mit Hörhilfen gab, aber auch heute gibt es noch den ein oder anderen ignoranten Mitmenschen, der dieser Unterscheidung nicht willens oder in der Lage ist. Es ist also nicht nett, schwerhörige oder gehörlose Menschen doof zu nennen, aber seinen eigenen Ohren darf man das Attribut durchaus kokettierend anhängen.

Bist du mit der Hörgeräte-Industrie verbandelt?

Eine berechtigte Frage was die Objektivität meiner Beiträge angeht, ist, ob ich finanzielle Verbindungen zur Hörgeräte-Industrie (Hörgeräte-Herstellern oder Akustiker Firmen) habe. Die Antwort lautet nein. Das Projekt Doofe Ohren ist ein reines Herzensprojekt von mir als Privatperson entstanden. Ich werde von niemandem für meine Inhalte daran bezahlt. Wie ich auf Die Autorin bereits schrieb, ist meine Hauptmotivation dieses Projektes mich gerade von den glamourösen PR Seiten der Industrie abzusetzen und meinen Lesern das Thema auf direkte, persönliche, und ungeschönte Art nahe zu bringen. Das könnte ich nicht so neutral tun, wenn ich von einzelnen Parteien der Industrie bezahlt werden würde. Sollte ich jemals von der Industrie gesponserte Beiträge veröffentlichen, dann wird das explizit und deutlich gekennzeichnet. Da dies bisher nicht der Fall ist, trage ich die Kosten dieses Projektes selbst und freue mich daher über Unterstützung.

Aus Gründen der Transparenz möchte ich hier erwähnen, dass ich als Hörgerätetragende mich natürlich alle 6 Jahre aufs neue für einen Hersteller entscheiden muss. Momentan trage ich Geräte von Phonak. In der Vergangenheit hatte ich auch welche von Siemens (heute Signia). Natürlich hat es gute Gründe wenn ich mich für diese oder jene Marke entscheide, aber das hält mich nicht davon ab alle Hersteller kritisch unter die Lupe zu nehmen.

Ich besitze Aktien von diesen Hörgeräte-Firmen: Sonova (Besitzer von Phonak) und GN Store Nord (Besitzer von Resound).